Sie haben QR-Codes wahrscheinlich schon gesehen. Sie sind überall zu finden, von Websites bis hin zu Werbeanzeigen. Sie sehen ein bisschen wie Strichcodes aus, bestehen aber statt aus vertikalen Streifen aus quadratischen Mustern. Da immer mehr Unternehmen damit beginnen, QR-Codes zu verwenden, werden sie immer bekannter und viele Smartphones sind inzwischen mit integrierten QR-Lesegeräten ausgestattet.
Aber was genau sind diese so genannten QR-Codes und wie funktionieren sie? Hier finden Sie alles, was Sie wissen müssen …
Definition: Wofür steht QR?
QR steht für „Quick Response“.
Auch wenn sie simpel aussehen mögen, sind QR-Codes in Wirklichkeit in der Lage viele Daten zu speichern. Aber egal, wie viel sie enthalten, beim Scannen sollte der QR-Code dem Benutzer den sofortigen Zugriff auf Informationen ermöglichen – daher der Name Quick Response-Code.
kurze Geschichte des QR-Codes
Das erste QR-Code-System wurde 1994 von der japanischen Firma Denso Wave erfunden, einer Tochtergesellschaft von Toyota. Sie benötigten eine Möglichkeit, Fahrzeuge sowie deren Teile während der Herstellung genau zu verfolgen. Dazu versuchten sie eine Art Strichcode zu entwickeln, der Kanji, Kana und alphanumerische Zeichen kodieren kann.
Der QR-Code wird zur Open Source
Nach seiner Veröffentlichung wurde der QR-Code schnell von der Automobilindustrie übernommen. Dies war zu dieser Zeit besonders wichtig, da viele Verbraucher in Japan mehr Transparenz von den großen Unternehmen verlangten. Sie wollten genau wissen, wo ihre Produkte herkommen – und nicht nur Autos, sondern auch Lebensmittel, Arzneimittel und andere Produkte. Deswegen wurde der QR-Code nach und nach in der gesamten verarbeitenden Industrie integriert.
Denso Wave war so freundlich ihren QR-Code öffentlich zugänglich zu machen und gleichzeitig zu erklären, dass sie ihre Patentrechte nicht in Anspruch nehmen werden. Dies bedeutete, dass jeder seine eigenen QR-Codes erstellen sowie verwenden kann, dies gilt noch heute. Die Idee wurde jedoch zunächst nur langsam aufgenommen. Auch wenn die QR-Codes selbst leicht zu erstellen waren, waren die QR-Lesegeräte der Öffentlichkeit nicht allgemein zugänglich. Das war so lange der Fall, bis …
2002: Die ersten mobilen QR-Lesegeräte
Im Jahr 2002 wurden in Japan die ersten Mobiltelefone mit eingebauten QR-Lesegeräten auf den Markt gebracht. Dies führte zu einer steigenden Anzahl von Unternehmen, die QR-Codes verwendeten. So erschienen die ersten verbraucherfertigen QR-Codes.
Unterdessen entwickelte sich die Technologie weiter. Im Jahr 2004 wurde ein Mikro-QR-Code erstellt und 2008 wurde der iQR-Code – der aus rechteckigen Modulen bestand – veröffentlicht.
Etwa zu dieser Zeit kam auch das erste iPhone auf den Markt, was die QR-Leser weltweit in die Hände einer größeren Zahl von Verbrauchern brachte. Als sie das Potenzial von QR-Codes für Vertrieb und Marketing erkannten, begannen Marken und Organisationen ihre eigenen QR-Codes zu erstellen.
Das goldene Zeitalter der QR-Codes
Im Jahr 2012, 18 Jahre nach seiner Einführung, wurde der QR-Code mit einem Good Design Award für Industriedesign ausgezeichnet.
Zu dieser Zeit hatte sich der QR-Code auf der ganzen Welt verbreitet. Er war überall zu sehen, von Plakatwänden über Zeitschriften bis hin zu Flugblättern sowie auch an einigen recht ungewöhnlichen Orten.
Auch heute noch, im Jahr 2020, verbessern Denso Wave ihr ursprüngliches Design weiter. Ihre modernen QR-Codes verfügen über integrierte Lösungen, wie Rückverfolgbarkeit, Markenschutz und Anti-Fälschungsmaßnahmen. Zudem gibt es viele neue Verwendungsmöglichkeiten für den QR-Code, von der Übertragung von Zahlungen bis zur Bestimmung der Positionen von Objekten innerhalb der Augmented Reality.
Wie funktionieren QR-Codes?
Die Muster innerhalb der QR-Codes stellen Binärcodes dar, die so interpretiert werden können, dass sie die im Code gespeicherten Daten offenbaren.
Ein QR-Lesegerät kann einen Standard-QR-Code anhand der drei großen Quadrate auf der Außenseite des QR-Codes identifizieren. Sobald es diese drei Formen erkannt hat, weiß es, dass alles, was im Quadrat enthalten ist, ein QR-Code ist.
Der QR-Leser analysiert dann den QR-Code, indem er das Ganze in ein Raster zerlegt. Er betrachtet die einzelnen Gitterquadrate und weist jedem einen Wert zu, je nachdem, ob es schwarz oder weiß ist. Anschließend gruppiert es Gitterquadrate zu größeren Mustern.
Was sind die Teile eines QR-Codes?
Ein Standard-QR-Code ist anhand von sechs Komponenten identifizierbar:
Quiet Zone
Dies ist der leere weiße Rand um die Außenseite eines QR-Codes. Ohne diese Grenze ist ein QR-Lesegerät nicht in der Lage zu bestimmen, was im QR-Code enthalten ist und was nicht. Der Grund hierfür liegt an Störungen durch externe Elemente.
Finder-Pattern
QR-Codes enthalten in der Regel drei schwarze Quadrate in den Ecken unten links, oben links und oben rechts. Diese Quadrate zeigen einem QR-Leser an, dass er sich einen QR-Code ansieht und wo die äußeren Grenzen des Codes liegen.
Ausrichtungsmuster
Dies ist ein weiteres, kleineres Quadrat irgendwo in der Nähe der rechten unteren Ecke, das sicherstellt, dass der QR-Code auch dann noch gelesen werden kann, wenn er schief oder schräg steht.
Timing-Pattern
Dies ist eine L-förmige Linie, die zwischen den drei Quadraten im Finder-Pattern verläuft. Das Timing-Pattern hilft dem Leser, einzelne Quadrate innerhalb des gesamten Codes zu identifizieren, und ermöglicht es auch, dass ein beschädigter QR-Code noch gelesen werden kann.
Informationen zur Version
Hierbei handelt es sich um ein kleines Informationsfeld, das in der Nähe der oberen rechten Finder-Pattern-Zelle enthalten ist. Dadurch wird festgestellt, welche Version des QR-Codes gelesen wird (siehe „Was sind die vier Versionen des QR-Codes?“).
Datenzellen
Der Rest des QR-Codes kommuniziert die eigentliche Information, d.h. die darin enthaltene URL, Telefonnummer oder Nachricht.
3 Kommentare
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Sehr schön erklärt. Vielen Dank!
Was leider fehlt ist ein part, wie bzw mit welchen Programmen man QR codes erstellen kann
Danke für dieses Kommentar. Beim nächsten Blog thematisieren wir gerne Ihr Anliegen.