Was verbindet verschiedene Diskriminierungsformen?
Forscher fanden heraus, dass es zwischen den einzelnen Diskriminierungsformen Zusammenhänge gibt. Menschen, die Sexistisch denken, haben zum Beispiel häufig auch eine feindliche Einstellung gegenüber Homosexuellen, Sinti und Roma oder Geflüchteten. Die meisten Personen, die Verachtung für Menschen aus einer Gruppe ausdrücken, sehen meist auch andere Gruppen als minderwertig an.
Die Ideologie der Ungleichwertigkeit bildet den gemeinsame Kern, der Gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit zugeordneten Phänomene. Diese Ideologie stellt die Gleichwertigkeit von Gruppen unserer Gesellschaft in Frage. Menschen werden aufgrund ihrer vermeintlichen oder tatsächlichen Zugehörigkeit zu einer Gruppe als ungleichwertig eingestuft.
Die „Ideologie“ der Ungleichwertigkeit ist eine gefährliche Einstellung. Sie spricht Menschengruppen verschiedene Wertigkeiten und damit auch verschiedene Rechte in der Gesellschaft zu oder ab.
Es kann zum Beispiel sein, dass sich jemand zunächst gegen Obdachlose äußert, aber dann über die Zustimmung zu unverhältnismäßigen Ordnungsmaßnamen auch rassistisch wird und Homosexuelle abwertet. Um also zu erfahren, wie sich eine Gesellschaft entwickelt, reicht es nicht, immer nur auf eines der Symptome zu schauen.
Die GMF-Forscher vergleichen es mit einer „Vergiftung“ … diese kann etwa bei jenen Gruppen ansetzen, die schon „traditionelle“ Opfer sind, wie ethnische oder religiöse Gruppen, aber auch bei denen, die neuerdings aus öffentlichen Räumen vertrieben werden sollen, wie z.B. Langzeitarbeitslose. In einem „vergifteten“ Klima könnten sich feindselige Einstellungen ggf. auch auf weitere, bisher noch nicht diskriminierte soziale oder kulturelle Gruppen ausweiten.
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